Herausgeber der Reihe: Prof. Dr. Urs Baumann
ISSN (Print) der Reihe: 2626-2983
ISSN (Online) der Reihe: 2626-2991
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Reihenbeschreibung
Theologie, das vernünftige Nachdenken über Gott bez. das, »was den Menschen unbedingt angeht« (Paul Tillich), macht nur Sinn, wenn sie den Menschen in seiner Wirklichkeit antrifft. Tut sie das nicht, wird sie selber unwirklich und macht den Glauben, den sie erklären soll unglaubwürdig. Die gegenwärtige globale Krise der Religionen, die sich ebenso in scheinbarem Desinteresse, atheistischer Ablehnung, wie in blindem Traditionalismus und aggressivem Fundamentalismus äußern kann, zeigt, daß das bisherige Konzept der religiösen Weltanschauung insgesamt in Frage steht. Das bedeutet nicht, daß Religion als solche ›out‹ wäre, wohl aber, daß es für die Religionen um mehr geht als ein äußerliches ›face lifting‹. Tatsächlich befindet sich die Menschheit kulturell und zivilisatorisch an einer Wegscheide. Die Zukunft steht auf dem Spiel! Die Naturwissenschaften haben unser Weltbild grundstürzend verändert. Die Technik hat uns revolutionäre Mittel und Möglichkeiten in die Hand gegeben, deren Folgen noch kaum abzusehen sind. Sie sind Chance und Abgrund gleichzeitig. Die Folge ist eine tiefe Verunsicherung in breiten Teilen der Weltbevölkerung. Welchen Weg soll/wird die Menschheit gehen? Werden wir, wie werden wir verantwortungsvoll und zukunftgerichtet handeln?
Hier möchte die Reihe »Theologie im Kontext der Wirklichkeit« ansetzen. Sie verfolgt dazu vier unterschiedliche Wege:
1. Der erste Weg dient der ökumenischen Suche nach innovativen Ressourcen für eine Neuaussprache des Christentums im Horizont der kommenden Zeit.
2. Der zweite Weg dient der Versöhnung und der Aufgabe der Religionen gemeinsam an einer friedvollen, lebenswerten Zukunft der Menschheit zu arbeiten.
3. Der dritte Weg gilt dem religiösen Dialog mit und in den Naturwissenschaften. Theologie nicht als Apologie gegen die Naturwissenschaft gedacht, sondern als Versuch, Größe, Tiefe und Sinn der naturwissenschaftlich gedachten Welt religiös, spirituell und philosophisch zu ermessen.
4. Der vierte Weg führt zur hermeneutischen Frage, was Menschen letztlich meinen und suchen, wenn sie trotz aller Religionskritik am Gottessymbol festhalten. Wie ist es in der wissenschaftlich aufgeklärten Welt von heute möglich, angemessen über Transzendenz zu sprechen. Gibt es Ansätze für ein religiöses Denken nach dem Ende der Religion? Auf diese Weise möchte »Theologie im Kontext der Wirklichkeit« ein Forum einrichten, in dem theologische Beiträge zur Diskussion gestellt werden können, die bewußt die Grenzen und Horizonte konventionellen religiösen Denkens überschreiten, um das, was mit dem Symbol GOTT gemeint ist, was Religion ersehnt, neu zur Sprache zu bringen.